Vermutlich wurde der Siebdruck vor ca. 500 Jahren in China erfunden und gehört somit den ältesten Druckverfahren der Welt. Diese Drucktechnik wurde ca. im Jahre 1850 erstmals in Europa, d.h. in England, angewandt. Seit 1959 gibt es in Deutschland den staatlich anerkannten Beruf „Siebdrucker“.
Beim Siebdruck wird das Motiv mit Hilfe einer Schablone und einem Gummirakel auf der Baumwolltasche aufgetragen. Die Schablone besteht aus einem Rahmen und einem Siebgewebe. Ersteres ist in aller Regel aus Alumium, letzteres aus Polyester oder Nylon gefertigt. Dieses Gewebe nennt der Fachmann auch Gaze. Die Fadenzahl des Gewebes kann sehr unterschiedlich sein. Je höher die Fadenzahl pro cm, desto dichter das Geweber. Mit einem dichteren Gewebe können feinere Linien gedruckt werden. Je geringer die Fadenzahl, desto größer ist auch der Farbauftrag. Für gewöhnlich werden zum Bedrucken von Bauwmolltaschen Gewebe mit 43 – 77 Fäden eingesetzt. Sehr feine Rasterdrucke erfordern aber schon Gewebe mit 90 – 130 Fäden.
Eine weitere Bezeichnung für den Siebdruck, in Anlehnung an die Drucktechniken „Hochdruck“, „Tiefdruck“ und dem „Flachdruck“ ist die Bezeichnung „Durchdruck“.
Da die Gewebemaschen, dort wo nicht gedruckt werden soll, farbundurchlässig gemacht wird, kann die Druckfarbe an den übrigen Stellen durchgedruckt werden.
Dazu wird die Schablone auf die Baumwolltasche gelegt und die Farbe großzügig in der Schablone verteilt. Mit dem Gummirakel wird nun die Farbe durch die offenen Stellen des Siebgewebens hindurchgedruckt.
Im Anschluß muss die Farbe noch fixiert werden. Da wir unsere Baumwolltaschen zumeist mit hitzefixierenden Plastisolfarben bedrucken, geschieht dies ein einem Bandtrockner. Dort laufen die Baumwolltaschen auf einem Transportband durch. Bei einer Temperatur von ca. 150 °C und einer Durchlaufzeit von ca. 90 Sekunden verfestigt sich die flüssige Farbe und wird sogar waschbar.