CMYK Druck auf Stofftaschen
Welche Druckergebnisse können bei anspruchsvollen Designs erzielt werden?
Die Anfragen unserer Kunden lassen uns täglich staunen, welche Vielfalt in der Gestaltung unserer Stoffbeutel steckt. Über weiße Schrift auf farbigen Jutetaschen zu zwei oder mehr Farben im Motiv bis hin zu bunten Motiven mit Farbverlauf - die Fantasie der Gestalter ist groß. Durch den vermehrten Einsatz des Digitaldruckverfahrens wächst auch die Erwartungshaltung für die Gestaltungsmöglichkeiten im Druck auf Stoffbeuteln. T-Shirts werden immer häufiger im Digitaldruck personalisiert und unterscheiden sich damit von unseren Stoffbeuteln, die im Siebdruckverfahren bedruckt werden. So erhofft sich der Kunde heutzutage, einen Stoffbeutel ebenfalls mit einem Foto zu bedrucken oder z.B. in mehreren Farben drucken zu können und dennoch ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis zu erreichen.
Heute möchten wir Ihnen einige Beispiele aus dem Siebdruck vorstellen, damit Sie sich ein Bild davon machen können, welche Druckergebnisse zu erwarten sind und was die Unterschiede zwischen Designvorlage des Kunden und dem Endergebnis ausmacht.
(Um diesen Artikel gut zu verstehen, benötigen Sie ein Verständnis über CMYK und die Farbsysteme HKS und Pantone.)
Beispiel 1: Mehrfarbiger Druck
Im ersten Design-Beispiel handelt es sich um ein mehrfarbiges Motiv, das viele Muster beinhaltet:
Abbildung 1: Angeliefertes Motiv
Die Schwierigkeiten, die sich für den Siebdruck ergeben:
- Mehr als 4 Farben
Die Druckmaschinen können zwar bis zu 12 Volltonfarben gleichzeitig drucken, allerdings steigen
die Druckkosten immens in die Höhe und die Kunden sind oft nicht bereit, diese Kosten zu stemmen.
Die Lösung
Abbildung 2: Das Druckergebnis auf einer weißen Canvastasche
Abbildung 3: Das Ergebnis im Lupenblick
- Farbflächen wirken blasser als im Vollfarbendruck, da sie durch Rasterung entstehen
- Bei sehr genauen Hinsehen ist die Rasterung des Motivs erkennbar
- Motivgrenzen können sich geringfügig verschieben, da jede Fläche vier Mal bedruckt wird (ein Durchgang pro Farbe) und durch den Untergrund aus Stoff geradlinige Kanten auf Millimeter-Ebene nur schwer zu erzielen sind.
Der Unterschied zwischen Korrekturabzug und Druckergebnis kommt durch das Material der Stofftasche zustande: Canvas hat eine deutlich sichtbare Webstruktur, auf der sich gerasterte Motive schwieriger darstellen lassen. Mitunter werden tieferliegende Fäden nicht bedruckt und so schimmert teilweise der Stoff der Tasche unter dem Druck durch.
Beispiel 2: Farbverläufe
In diesem Beispiel zeigen wir Ihnen ein Motiv, das mehrere Farbverläufe beinhaltet:
Sie können feststellen, dass es in diesem Design einen großen Anteil von vollfarbigen Flächen (schwarze Schrift, rote Person und Schrift) gibt, die durch ineinander verlaufende Farbkleckse ergänzt werden. In den Farbklecksen finden sich Farben wieder, die sich mit einem regulären Vollfarbsiebdruck auf Stofftaschen nicht abbilden lassen.
Die Lösung
Hier wurde im Korrekturabzug für den Kunden eine Mischung aus Raster- und Vollfarbdruck eingerichtet: So werden die schwarzen und roten Elemente in Volltonfarben gedruckt, die Farbkleckse werden durch eine Rasterung in CMYK wiedergegeben. Durch die Mischung kann der Vorteil beider Druckrastertechniken genutzt werden: satte Farben für die schwarzen und roten Elemente, eine dem Entwurf sehr nahe Umsetzung der Farbkleckse.
Abbildung 4: Druckergebnis auf einer Canvastaschen
Abbildung 5: Der Rasterdruck im Lupenblick
- Die gewünschten Farbverläufe sind deutlich zu erkennen
- Bei sehr genauen Hinsehen ist die Rasterung des Motivs erkennbar
- Motivgrenzen (siehe blauer Farbklecks im roten Klecks) können sich geringfügig verdunkeln, da eine strikte
- Abgrenzung der Farben durch die Struktur des Druckuntergrundes, die Canvastaschen, nicht möglich ist.
Beispiel 3: Farbverlauf und Strukturen
In diesem Motiv können Sie viele verschiedene Effekte erkennen:
- Metallic-Effekt im ersten „W“
- Farbverlauf im rechten Bereich, Buchstabe „T“ und umliegender Bereich
- „Einschusslöcher“ in der Schrift der ersten Zeile
- „Schlangenhaut“ in der Schrift der vierten Zeile
Die Lösung
Die unterste Zeile im Design wird in Vollfarbe Schwarz gedruckt. Der Schlangenhauteffekt kann nicht abgebildet werden, stattdessen entsteht hier eine „rauschende“ Fläche.
Abbildung 6: Ausufernde Rasterpunkte lassen sich aufgrund der verfügbaren Rastergröße nicht vermeiden
Das Druckergebnis im Lupenblick
- Der Farbverlauf des „W“ und des „T“ sind deutlich zu erkennen, wenngleich sie blasser sind
- Die „Einschusslöcher“ sind zu sehen, wenn man nah an das Motiv herangeht
- Die Größe der Punkte auf der blauen Schrift verhindern einen sauberen Abschluss der Buchstaben
- Der Schlangenhauteffekt geht in der Farbfläche unter, es bleibt eine rauschende Fläche
Kurz gefasst
Auf Stofftaschen können mithilfe einer CMYK-Rasterung viele Gestaltungswünsche gedruckt werden:
- Mehr als 4 Farben im Motiv (betrifft insbesondere Fotos)
- Farbverläufe
- Effekte wie Rasterungen, Schraffierungen
Zu erwartende Einbußen in der Qualität der Darstellung:
- kleinteilige, feinen Musterungen wie Schlangenhaut, Schraffuren können nicht dargestellt werden
- Motive mit vielen bunten Flächen oder vielen Mustern können blasser als im Design werden
- Druckkanten sind nicht scharf, können mitunter ausbrechen
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